Dienstag, 9. April 2013

Sim City - Endlich wieder Bürgermeister sein! Oder doch nicht?















Nach langer Abstinenz aus den Spieleregalen sollte es nun soweit sein, Sim City kehrt zurück! Und das besser, schöner und moderner als seine Vorgänger! So pries zumindest EA das Spiel an. Was man jedoch bei Release gekauft hat war mehr Beta als alles andere.

Zudem habe ich selten so viel Geld für ein PC Spiel hingelegt. Roundabout 55 Euro wollten die Spielehändler für die Simulation die keine mehr ist. Das ist schon viel - jedoch was man dafür bekam war umso weniger. Was habe ich mich gefreut, schließlich spielte ich vor vielen Jahren sehr sehr gerne Sim City 2000 und Sim City 4, großartige Spiele. Viel Liebe zum Detail, viel Management und viele Hürden die es zu nehmen galt.

Ich weiß garnicht wo man beginnen soll. Das Spiel macht so vieles falsch. Als aller erstes nehme ich mir mal die Bevölkerungsanzahl vor. Diese wird künstlich aufgebauscht, und das kräftig. Wir reden dabei über die Zahl die am unteren Bildschirmrand angezeigt wird. Hat man weniger als 500 Einwohner, dann wird die echte Einwohnerzahl gezeigt. Steigt die Zahl aber über diese Marke wird die tatsächliche Zahl hoch 1,2 genommen. Das heißt die Bevölkerung explodiert - aber eigentlich auch nicht. Erreicht man dann ca 45.000 Einwohner wird die Zahl mal satte 8,25 genommen. Multipliziert. 
Das heißt also ein Großteil der Bevölkerung existiert schlicht und ergreifend nicht! Das wäre ja nicht schlimm, würde man die Statistiken anpassen. Diese jedoch basieren auf der realen Zahl, also auf einer ganz anderen. Das macht so überhaupt keinen Sinn! Ein Planen wird so nahezu unmöglich.

Dann wäre da noch die Schmach mit dem absolut kaputten Agentensystem in Sim City. Die Idee war jedem Sim ein Wohnplatz und einen festen Arbeitsplatz zu geben. Das wurde jedoch miserabel umgesetzt und ist mit der Hauptfaktor wieso das Spiel unspielbar ist. Hier ein Beispiel:

Ein Sim zieht in ein Haus der unteren Einkommensschicht ein. Morgens fährt er zur Arbeit - und zwar zur nächst freien Stelle (!). Diese ist womöglich eine Arbeitsstelle der oberen Einkommensschicht. Abends fährt er nach Hause. Und zwar ins nächst freie Haus! Das heißt wiederum dass er nun mittlere Einkommensschicht sein könnte. Das wiederholt sich. Morgen ist er ein Hochschüler, zwei Tage später Grundschüler und ein Tag darauf Manager. Dann Fabrikarbeiter. Dies führt dazu dass täglich Bedürfnisse nicht erfüllt werden und die ganze Bevölkerung einmal umgekrempelt wird.


Ein Geschäft das gestern noch gut lief hat keine Kunden mehr weil die nun einer anderen sozialen Schicht angehören.. Das ist einfach.. da fehlen mir persönlich die Worte!

Erschwerend hinzu kommt die Verkehrs KI. Einsatzfahrzeuge stecken in Staus oder kommen erst garnicht aus ihren Garagen heraus, so brennen Häuser ab und kranke Sims bleiben unbehandelt während Verbrecher nicht geschnappt werden - obwohl man die beste Versorgung an Polizei, Krankenwägen und Feuerwehr hat. Spezialisiert man seine Stadt auf Bergbau muss man, um Geld zu erwirtschaften, seine Waren am Weltmarkt verkaufen. Geht leider nicht gut, weil die LKWs die die Waren in der Stadt abholen irgendwo in den endlosen Verkehrsstaus hängen bleiben. Macht wenig Sinn! 

Da hilft es auch leider nicht mehr hübsch auszusehen, mithalten kann diese Simulation mit ihren Vorgängen auf keinen Fall. Was einem hier geboten wird, mal abgesehen von den extrem kleinen Stadtgrößen, ist ein Witz und hat mich zum ersten Mal ernsthaft an EA zweifeln lassen...


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